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Auf der Treppe

Während ich in meinem Homeoffice so vor mich hin tippte, ploppte eine Nachricht auf meinem Handy auf. „Auf der Treppe steht etwas für dich!“ hieß es. Natürlich von meinem Liebsten geschrieben. Gespannt lugte ich aus dem Zimmer* – ein Stück Butterbrezel, frisch vom Bäcker! Yummie!

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Heute ist schon mein letzter Arbeitstag während der Elternzeit meines Mannes. Oder andersrum gesagt: Ab Montag muss er auch wieder arbeiten gehen. Ich werde ganz traurig, wenn ich daran denke, denn wir hatten einen tollen gemeinsamen Monat. Er konnte so viel mit den beiden Mädels erleben, wozu er sonst nie die Gelegenheit hat. Er hat mich unterstützt wo es nur ging. Es war eine tolle Zeit.
Und nun verdrücke ich ein kleines Tränchen, tröste mich ein wenig mit der Butterbrezel und dann wird weitergetippt…

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*Die Schnecke weiß momentan noch nicht, dass ich unten im Keller bin, wenn ich arbeite, sonst würde sie den ganzen Vormittag am Treppengitter stehen und nach mir rufen… Daher erfolgt die Kommunikation mit der „Außenwelt“ im oberen Stockwerk lediglich übers Handy.

Eine Woche Mama-Alltag

Heute bin ich schon eine Woche alleine in Elternzeit. Mein liebster ist nämlich am Tag nach dem Geburtstag der Maus wieder arbeiten gegangen. Vor Ende seiner Elternzeit dachte ich, ich würde es niemals alleine schaffen, denn so lange er daheim war, kümmerte er sich hauptsächlich um die Maus und ich übernahm die Schnecke. Zusätzlich kaufte er ein, kochte, versorgte uns. Unvorstellbar, das alles selbst zu tun.

Aber was soll ich sagen? Es geht, wenn man keine andere Wahl hat!

Natürlich ist es zu zweit einfacher, aber schon nach den paar Tagen klappt es auch alleine ganz gut. Mittlerweile schaffe ich es sogar, morgens selbst das Frühstück und die Vesperbox der Maus zu richten. Und irgendwie verleiht einem das Muttersein manchmal auch Superkräfte… So schleppte ich neulich Schnecke samt Babyschale (eine von Römer, die schwer ist wie ein Wackerstein) auf einem Arm und die knapp 15-Kilo-Maus auf dem anderen, weil diese vor Angst vor einer neu entdeckten Skulptur in einem Garten in der Nachbarschaft keinen Schritt mehr tun konnte…

Ich sag es mal so: Es läuft. Trotz einiger kleiner „Widrigkeiten“ bin ich ganz zufrieden, wie es ist. Und das ist doch das wichtigste.

II/20+6: Vorfreude

Es ist, als wären alle meine Erinnerungen an das erste Jahr der Maus aus meinem Kopf gelöscht. Das Jahr, in dem ich zu Hause saß, wie ein Häufchen Elend, weil ich mich so einsam fühlte, nicht wusste, wie ich die unzähligen Stunden des Tages herumbringen sollte, bis mein Mann abends endlich von der Arbeit nach Hause kam, um ein paar Worte mit ihm wechseln zu können und die Betreuung der Maus für ein paar Minuten abzugeben…

Ja, ich freue mich auf meine Elternzeit. Ich kann es sogar kaum erwarten, nicht mehr arbeiten zu müssen, daheim zu sein. Und: So einsam wie beim letzten Mal werde ich hoffentlich nicht sein, denn ich habe ja auch die Maus um mich, mit der man sich schon prima unterhalten kann.

Noch drei Monate.

Und Bauchbilder gibt es heute auch wieder…

Fragezeichen

Momentan fühlt es sich für mich an, als sei mein Leben ein großes Fragezeichen. Und das macht mich fertig, zumal ich doch normalerweise alles plane und versuche, möglichst übersichtliche Strukturen in alle möglichen Abläufe zu bekommen. Und nun ist nichts klar und ich kann den weiteren Verlauf auch nicht beinflussen.

Der Punkt, der mich am meisten mitnimmt, ist die Betreuungssituation der Maus. Ab dem 10.11. ist die Elternzeit meines Mannes vorbei (später mehr dazu) und meine Mutter muss die Maus vormittags betreuen. Ohne geht gar nicht, das hab ich letzte Woche gesehen, als der Magen-Darm-Virus meinen Mann flachgelegt hat und ich versucht habe, mit Maus im Zimmer zu arbeiten. Das ging vielleicht 20 Minuten gut, ab da war nicht mehr an Arbeiten zu denken, weil sie nur noch geschrien hat. Hab dann Pause gemacht bis zu ihrem Mittagsschlaf und da noch zu Ende gearbeitet, aber 5 Arbeitsstunden würde ich so nicht zusammenbekommen.

So. Nun sitze ich jedenfalls vor einer vierseitigen Liste der Kinderbetreuungseinrichtungen in unserer Gegend und habe die Hälfte weggestrichen, weil sie erst Kinder ab 3 Jahren aufnimmt und einen Großteil der übrigen bereits im Sommer abgeklappert und entweder Anmeldungen ausgefüllt oder auch diese gestrichen, weil sie vom Betreuungsangebot her nicht zu uns passten (z.B. nur Ganztagesbetreuung). Dann ging mir die Kraft aus. Am Montag sollte ich also die 2 oder 3 übrigen KiTas nochmal anrufen und um „Audienz“ bitten. Ich hasse sowas. Ich hasse telefonieren, wenn ich Bittsteller bin. Warum kann man das nicht einfach schriftlich machen…

Außerdem muss ich irgendwo herausbekommen, ob ich die Maus nicht auch in der Nachbargemeinde in der KiTa anmelden kann. Bisher ging das hier nicht, zumindest im Regelkindergarten ab 3, da sonst die Heimatgemeinde der anderen einen „Strafbetrag“ hätte zahlen müssen, weil sie den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab 3 nicht erfüllt. Nun gibts ja demnächst einen Rechtsanspruch ab 1, theoretisch zumindest, denn praktisch können sie mir den garantiert nicht erfüllen. Also wird wohl ein Anruf beim Jugendamt fällig in der Hoffnung, die können mir weiterhelfen. Und ob es in der Nachbargemeide freie Plätze gibt, wage ich auch zu bezweifeln. Aber ich muss es unbedingt versuchen. Auch wenn ich schon sehr spät dran bin, um sie mit 2 Jahren noch unterzubekommen…

Ich wünschte, ich hätte etwas vom Elan meiner Mutter geerbt. Sie ist ständig auf Achse, ihr ist nichts zu viel. Ich glaube, ich habe das schon einmal geschrieben, aber je länger die Maus bei uns ist, desto mehr fällt mir das auf. Ich komme mir vor, als würde mein Kopf ständig sagen: „Tu dies, tu das, du bist eh schon spät dran!“ und mein träger Körper wird hinterhergeschleppt, unfähig sich aufzurappeln und etwas auf die Reihe zu bekommen.

Manchmal wünschte ich auch, mein Mann würde mich mehr unterstützen. Ihm scheint das alles nicht so wichtig zu sein. Er interpretiert es vielleicht so, dass er mir die Entscheidung überlassen möchte und mit meinen Wünschen diesbezüglich einverstanden ist. Das ist ja auch ganz toll, aber ich fühle mich irgendwie überfordert mit der Sache. Er hat ja auch nicht das Betreuungsproblem, sondern ich. Ab übernächsten Montag geht er wieder arbeiten und ich kann ja schauen, wer die Maus nimmt. Er geht ja auch ab Mittwoch für die restlichen Tage seiner Elternzeit mit seinem Vater skifahren. Was ich einerseits verstehe, weil sein Vater 65 ist, sie es schon viele Jahre lang machen, sie letztes Jahr nicht fahren konnten wegen dem ersten Monat Elternzeit und weil man ja nicht weiß, wie lange sein Vater überhaupt noch fahren kann. Aber warum muss es ausgerechnet jetzt sein? Warum muss der gewohnte Ablauf der zig Urlaube meiner Schwiegereltern gewahrt werden und ich muss fast eine ganze Woche auf meinen Mann verzichten, während meine Mutter seine Elternzeit-Aufgaben übernimmt? Nachdem er vorletztes Wochenende schon für vier Tage mit seinen Kumpels auf seinem jährlichen „Männerausflug“ war. Weil kein anderer Termin gefunden werden konnte, weil einer davon bald Vater wird und der andere seine Geschäftstermine nicht verschieben kann. Darum wurde auch dieser Trip von der Elternzeit abgezwackt.

Es macht mich so traurig.

Dann noch das Fragezeichen, wie es der Maus geht. Sie ist immernoch nicht gesund, hustet sehr „schleimig“. Letzte Nacht hat sie mehrfach sowas von untröstlich geweint, dass ich mit ihr aufstehen und aus dem Zimmer gehen musste. Sie wollte keinen Schnuller, nicht kuscheln, nicht nicht kuscheln, hat sich nur gewunden. Ich hab mich schon in der Notaufnahme gesehen. Aber dann ist sie doch jeweils wieder eingeschlafen und war ruhig. Nun frage ich mich, ob es an unserem Fotografbesuch gestern lag, dass sie vor lauter Eindrücken nicht schlafen konnte oder ob sie eben doch noch krank ist und ihr etwas fehlt. Tagsüber war sie ja gut drauf, so dass ich hoffe, dass alles gut ist. Ein paar Tage Antibiotika haben wir ja noch, dann gehts sowieso wieder zum Kinderarzt…

Ich hoffe, dass das alles bald aufhört. Dieses Ungewisse. Ich lebe nur noch vor mich hin. Der Staubsauger hat schon seit Ewigkeiten kein Tageslicht mehr erblickt, die Betten sind seit Wochen nicht mehr frisch bezogen, im Waschkeller hängen 20 Hemden, die ich bügeln müsste und von der Schmutzwäsche fang ich gar nicht erst an. Und ich weiß nicht mehr, wie ich das alles schaffen soll…

Rollentausch

Die erste komplette Arbeitswoche liegt hinter mir und ich bin zufrieden. Es tut gut, mal wieder etwas „abzuarbeiten“ und es dann auch abgeschlossen zu haben. Nicht wie Windeln wechseln, was wenn’s dumm läuft nach 5 Minuten wieder von Neuem fällig ist. Und es ist so schön zu sehen, wie gut mein Mann mit der Maus kann und wie gerne sie mit ihrem Papa zusammen ist. Eine Art Rollentausch. Ich arbeite, er betreut. Ab und zu hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nachmittags auch weg muss und die Maus dazwischen nur zwei, drei Stunden „übernehmen“ kann. Dann muss ich mir immer klar machen, dass es bei meinen Mann mindestens genau so oft vorkommt, dass er abends weg ist oder ich sogar ein paar Tage alleine bin mit der Maus, dann halte ich die Situation besser aus.

Eine Frage schwebt nun auch plötzlich drohend über mir: Was tun, wenn die Elternzeit meines Mannes vorbei ist Und meine Mutter krank ist? Eigentlich ist sie das selten, aber wie es eben so ist, ist sie ausgerechnet jetzt krank und muss bis nächste Woche täglich zum Arzt. Mal einen Tag Urlaub geht ja, aber wenn es länger dauert…? Ich hoffe, wir kriegen bald einen KiTa-Platz…

38+5: Es weht ein frischer Wind…

…draußen (um 9 Uhr waren es nur 3 Grad!) und auch bei mir. Besser gesagt „wehe“ hier hauptsächlich ich vor mich hin. Seit Freitag kann ich auf meine abendlichen Wehen warten, so ab etwa 21 Uhr gehts los, dann wird der Bauch so hart, dass der Bauchnabel wieder nach innen gestülpt ist und es schon richtig unangenehm wird. Die Kleine wehrt sich manchmal und stemmt ihre Füßchen gegen die Bauchdecke – gestern sah das ziemlich befremdlich aus, als plötzlich eine mehrere cm dicke Beule unter meinem rechten Rippenbogen herausragte. Mein Mann ist richtig erschrocken und hat der Kleinen gut zugeredet, sie solle doch aufhören… :-)

Jedenfalls habe ich ihm am Samstag verkündet, dass ich nachts schon dachte, es ginge los, weil die Wehen immer wieder kamen. Meine Aussage hat jedenfalls gereicht, um meinen Mann plötzlich herumkramen zu hören – er hat seine Krankenhaustasche gepackt… Wir wollen ja wenn möglich im Krankenhaus ein Familienzimmer haben, das wurde mir jetzt schon von mehreren Seiten empfohlen und ich finde, wenn mein Mann schon ab der Geburt einen Monat Elternzeit nimmt, dann soll er auch vollständig „integriert“ und bei uns sein dürfen. Ob es aber klappt, ist natürlich eine andere Frage, die Zimmer sind ja trotz der Kosten recht heiß begehrt.

Vorhin habe ich extra nochmal Bauchbilder geknipst, um zu sehen, ob mein Bauch sich mittlerweile gesenkt hat. Für mich sieht er aber immernoch aus wie am Freitag, so dass ich die Bilder hier nicht einstellen werde. Hm. Ich bin so gespannt, wann es losgeht und irgendwie trotz der Vorwehen sicher, dass wir nicht vor dem ET „dran“ sind…

16+5: Es ist offiziell!

Heute war es endlich soweit: Ich habe in der Arbeit gestanden, dass ich schwanger bin. Ich hatte zwar eigentlich keine Angst, dass meine Vorgesetzten böse reagieren könnten, aber man macht sich trotzdem seine Gedanken, wie sie und auch die Kollegen es auffassen und wie es weitergehen wird. Kurzum: Meine Chefs waren zwar aus fachlicher Sicht unglücklich, dass ich erstmal gehe, aus persönlicher Sicht haben sie sich aber für mich gefreut, genauso meine Kollegen. Witzigerweise haben es ein Großteil meiner weiblichen Teammitglieder geahnt (wahrscheinlich wegen meiner Pickel-Flut, die ich seit meiner Schwangerschaft mit mir herumtrage), während mein männlicher Kollege aus allen Wolken gefallen ist und erst dachte, ich würde ihn mal wieder veräppeln… Jedenfalls breitete sich die Neuigkeit wie ein Lauffeuer aus – der „Flurfunk“ ist da schon sehr zuverlässig ;-)

Jetzt ist alles gut, ich werde voraussichtlich sogar nach einem Jahr Elternzeit meinen Heimarbeitsplatz bekommen, was will man mehr. Ich bin glücklich.

Gestern hatte ich nochmal einen Kontrolltermin bei meiner FÄ, auch dort war alles in Butter, unsere Kleine lässt sich größenmäßig nur noch über den Bauch schallen und auch dort passt sie nicht mehr komplett drauf. Kaum zu glauben, was sich in den paar Wochen getan hat!

Mein Bauch wird jedenfalls auch immer dicker, ich muss mir ganz dringend noch eine oder zwei Sommerhosen kaufen, die Umstandsjeans sind bei 30 Grad doch etwas zu warm, aber momentan schwanken die Temperaturen ja so, dass ich auch die Jeans sicher noch brauchen kann. Ich hoffe, ich passe so lange noch in meine alten Stoffhosen, bis die neuen geliefert werden…

12+4: Es ist raus!

Das große Geheimnis ist gelüftet. Und es kam doch etwas anders als geplant…

Wir wollten ja, dass unsere Eltern die ersten sind, die eingeweiht werden. Dann kamen aber die Planungen unseres diesjährigen Skiurlaub-Organisators dazwischen… Um gerade noch zu verhindern, dass „einfach so“ gebucht wird, weil er auch ohne schriftliche Zusage von uns davon ausging, dass wir mitfahren, haben wir ihm am Samstag Abend die Wahrheit erzählt. Er war tatsächlich hörbar erfreut, obwohl er sonst ein sehr spezieller Typ ist, dem man nicht unbedingt einen „guten Draht“ zu Kleinkindern zutraut.

Sonntag war dann Osterfeier bei meiner Familie angesagt. Wir haben zuerst meine Mama abgeholt und ihr dabei das Ostergeschenk überreicht. Zum einen ein Buch mit diesen 3-D-Bildern, die man anschielen muss, damit man sie erkennen kann. Dann gab ich ihr den Umschlag mit dem Ultraschallfoto und meinte: „Hier ist noch ein Bild, du kannst ja mal schauen, ob du darauf auch etwas erkennen kannst…“ Sie öffnete den Umschlag, rief ganz happy „Nein! Nein! Nein!“ und fiel uns um den Hals.

Meine Oma brachte kurz darauf die beste Reaktion – sie meinte: „Ich hab nicht gedacht, dass ich das noch erleb…“ Schon als wir damals unsere Verlobung (nach 5 Jahren Beziehung) bekanntgegeben haben, kam von ihr ein Kommentar von wegen „Na endlich, wird aber auch Zeit!“ Hihi, genial.
Meine Tante und mein Onkel verdrückten noch ein paar Tränchen und alle waren glücklich.

Montags waren dann meine Schwiegereltern und -Oma dran. Gleiche Prozedur: Jeder bekam einen Umschlag mit Ultraschallbild. Meine Schwiegermutter lachte nur auf, weil sie es schon vermutet hatte, als ich an ihrem Geburtstag nicht mit Sekt anstoßen wollte, die Oma hatte auch Tränen in den Augen, weil sie doch sehr emotional ist. Mein Schwiegervater war fast untröstlich, dass er keinen Sekt kaltgestellt hatte zum Anstoßen, aber ich hätte ja eh nichts davon gehabt.

So schön die Reaktionen auch waren, ist für mich der Druck auf einmal total angewachsen. Bisher hatte ich selten Angst, dass mit dem Würmchen etwas nicht in Ordnung sein könnte. Seit dem Wochenende mach ich mir aber ständig Gedanken, kann nicht mehr schlafen, bin völlig verunsichert, ob es ihm gut geht. Irgendwie ist es jetzt so konkret – bis von unserem „Outing“ hätte ich es vielleicht besser verdrängen können, wenn was passiert wäre, aber wissen es so viele und alle freuen sich, da potenziert sich meine Angst auf einmal…

Gestern Abend haben wir es dann auch noch der restlichen Skifahrerclique mitgeteilt und um ihre Meinung zum Skiurlaub gebeten. Jetzt wissen es also fast alle, außer meine Freunde. Und mein Chef/meine Kollegen…. *seufz* Letzteren wollte ich es eigentlich Anfang Mai sagen, sprich nächsten Montag. Aber durch die ganze Verunsicherung, die mich jetzt plagt, weiß ich nicht, ob ich nicht doch bis nach der nächsten FA-Untersuchung am 10.5. warten soll… Andererseits würde es so einiges erleichtern, wenn es in der Arbeit auch alle wüssten… Zum Beispiel könnte ich endlich Umstandskleidung kaufen gehen, ohne Angst haben zu müssen, dass mich jemand sieht. Ich bin hin und her gerissen.

Heute habe ich außerdem eine Pro-und-Contra-Liste angefangen zu der Frage, wann ich wieder arbeiten gehen soll. Die Alternativen sind: Ein halbes Jahr daheim bleiben, dann Homeoffice, ein ganzen Jahr daheim bleiben, dann Homeoffice oder mindestens zwei Jahre daheim bleiben und dann weitersehen. Wobei ich bei den ersten zwei Möglichkeiten auch noch nicht weiß, ob es überhaupt möglich ist. Aber bevor ich meinem Chef irgendwas vorschlage, sollte ich selbst wissen, was ich will. Und genau das fällt mir so schwer, wo ich doch gar nicht abschätzen kann, was auf mich zukommt.

8+6: Das große Grübeln

Meine Erkältung ist zum Glück überstanden, dank Sinupret und Nasendusche. Und sicher auch dank meiner FÄ, die mich den Rest der Woche krank geschrieben hat. So war ich am Wochenende sogar fit für die Proben für das Konzert am Sonntag.

Tatsächlich komme ich morgen schon in die 10. SSW – wow. Und trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich mit Dauergrinsen herumlaufe oder meine Freude kaum verbergen kann. Natürlich freue ich mich über die Schwangerschaft, sie war ja lange geplant. Es ist eigentlich fast erschreckend, wie ich das alles verdränge. Nur die v.a. abends immer wieder auftretende Übelkeit und mein aufgeblähter Bauch erinnern mich daran, dass ich schwanger bin.

Außerdem machen mich die Gedanken, wie es mit meiner Arbeit weitergeht, noch verrückt. Ich hab jetzt auch mal mit meinem Mann darüber gesprochen und entgegen meiner Erwartungen ist er davon ausgegangen, dass ich erstmal ne ganze Weile daheim bleiben will. Obwohl er das vor einem halben Jahr oder so noch anders gesehen hat – dazu hatte ich ja auch gebloggt.

Jedenfalls gibt es für mich momentan nur zwei Alternativen: Zwei Jahre Elternzeit oder schon nach einem halben Jahr zu 50% in Heimarbeit wieder arbeiten. Aber als gestern eine Kollegin mit ihrer knapp 1 Jahr alten Tochter zu Besuch war, wurde mir klar, dass so ein kleines Wesen unglaublich viel Aufmerksamkeit braucht und sich wohl kaum 4 Stunden am Tag selbst beschäftigen kann…

Hier noch das Ultraschallfoto von meinem letzten Termin (7+4), als ich krank war: 

Der kleine Wurm.

Kopfsache

Erstaunlich, was in meinem Kopf die letzten Tage so abgeht… Nicht nur, dass ich seit letztem Mittwoch – dem Tag an dem ich die nächste Pillenpackung hätte beginnen müssen – täglich Kopfschmerzen habe (ob es wohl am Wetter liegt?). Nein, besonders nachts bereitet mir das Thema Schwangerschaft Kopfzerbrechen. Meine Gedanken kreisen ständig um die Fragen: Wie würde ich es meinem Chef und meinen Kollegen beibringen, wann würde ich wieder arbeiten gehen und in welchem Umfang?

Es ist eine Zwickmühle: Einerseits wäre momentan meine Idealvorstellung, zunächst ein Jahr zu Hause zu bleiben, dann auf 50% zu verringern und gleichzeitig einen Homeoffice-Platz zu ergattern, so dass ich nur ein Mal pro Woche „weg“ müsste und die restlichen 4 Tage von zu Hause aus arbeiten könnte.
Das Problem ist nur, dass eine wichtige Voraussetzung für einen Homeoffice-Platz ist, dass man selbstständig arbeiten kann. Das kann ich aber nur, wenn ich die selbe Stelle, die ich momentan ausübe, weitermachen könnte. Was aber wiederum unwahrscheinlich ist, wenn ich ein ganzen Jahr Elternzeit nehme, denn die Arbeit kann ja nicht so lange liegen bleiben… Und genau dieses Dilemma kann ich nachts stundenlang in meinem Kopf hin und her drehen, ohne eine Lösung zu finden. Die einzige Möglichkeit dann einzuschlafen ist, mir eindringlich klar zu machen, dass ich diese Entscheidung ja erst treffen muss, wenn es wirklich soweit ist. Auch wenn das nur ein schwacher Trost ist…

Planungsdifferenzen

Eine einzige Pille ist noch im Blister. Soll ich danach wirklich die Pille absetzen?? Für den „Notfall“, also falls ich es mir anders überlege, habe ich noch zwei weitere Blister im Schrank. Aber ich hatte es mir eigentlich vorgenommen, nach dem Urlaub das Thema Nachwuchs anzugehen…

Sonntag Abend lag ich neben meinem Mann im Bett und wir konnten beide nicht einschlafen, warum auch immer. Ich war äußerst schlecht gelaunt, weil mein 3-wöchiger Urlaub sich dem Ende neigte und wir hatten zuvor schon darüber diskutiert, dass ich überhaupt keine Lust habe, am Montag zur Arbeit zu gehen. Ein Thema ergab das nächste und plötzlich ging es darum, dass ich nach einer Elternzeit zwar Anspruch auf Rückkehr zu meinem Arbeitgeber habe, allerdings nicht auf die selbe Stelle, die ich bisher habe. Woraufhin mein Mann meinte, ich könne doch nach der Mutterschutzfrist halbtags arbeiten gehen.

Rummms. Aha. So hat er sich das vorgestellt.

Da das überhaupt nicht meiner Idee einer Familie entspricht, war ich schon etwas geschockt von seiner Aussage. Er legte noch nach, meine Mutter sei doch auch nach wenigen Wochen wieder zur Arbeit gegangen.

Rummms. Aha. So etwas merkt er sich.

Vielleicht sollte der Umstand aber erwähnt werden, dass meine Großeltern mit uns in einem Haus gewohnt haben und meine Mutter mich aus medizinischen Gründen nicht stillen durfte!?
Ich wusste gar nicht, was ich antworten sollte, er hat sich anscheinend noch absolut null mit den „Folgen“ eines Babys beschäftigt.

Ich frage mich, wie er sich das vorstellt. Nach allem, was ich bisher über Neugeborene gelesen habe und was ich so in meinem Umfeld sehe, würde ich eigentlich mindestens ein Jahr zu Hause bleiben wollen. Ich will ja das Kind nicht bekommen, um es gleich „abzuschieben“. *seufz*
Das ist auf jeden Fall ein Thema, das wir im Laufe der Zeit noch besprechen müssen. Irgendwie habe ich überhaupt nicht mit solchen „Planungsdifferenzen“ gerechnet, wo wir doch sonst von Haus aus meist einer Meinung sind…